Game Changer bei der Behandlung des metabolischen Syndroms?
Game Changer bei der Behandlung des metabolischen Syndroms?

Game Changer bei der Behandlung des metabolischen Syndroms?

Die aktuelle Studienlage weist einen Einfluss auf den Harnsäure-Metabolismus eindeutig nach. Experimente zeigen zudem eine Steigerung der Nierendurchblutung, eine Erhöhung der glomerulären Filtrationsrate und eine Hemmung der tubulären Reabsorption. What?!

Also zuerst mal alles auf Anfang

Kürzlich habe ich die ersten zarten Blätter entdeckt – vom Giersch. Schon bald wird er den Boden mit seinem freundlichen Grün überdecken. Weitere Namen sind Baumtropf, Bodenholunder, Geissfuss, Zipperlekraut, kleine Angelika und weitere.

Manch fleissige Gärtnerin ist schon verzweifelt an seiner unbändigen Grünkraft, die sich kaum in die Schranken weisen lässt. Positiv formuliert ist der Geissfuss ein pflegefreies, ständig nachwachsendes Dauergemüse, das gut schmeckt und auch noch tolle Inhaltsstoffe hat.

Aber wenn man den Giersch einmal im Garten hat, wird man ihn so schnell nicht mehr los. Seine unterirdischen Ausläufer lassen sich nur mit äusserster Hartnäckigkeit und Geduld entfernen. Viel besser ist es da, dem Giersch essend zu Leibe zu rücken und sich dabei gleichzeitig etwas Gutes zu tun. Denn was so üppig wächst, zeigt uns mit dem Zaunpfahl, dass wir es dringend nötig haben.

Mit uns verbunden

Der Giersch ist in Westasien und bei uns in Europa heimisch, die Ausnahme bildet Spanien. Er liebt stickstoffreiche Böden, schattig-feuchte Gebüsche und Wälder. Er ist äusserst ausdauernd, bildet unterirdische, feine Wurzelausläufer und wird bis 1 m hoch. Seine wundervollen Dolden blühen im Juni und Juli. Und die Früchte ähneln den Kümmelfrüchten, sind etwa 3-4 mm lang, bräunlich und haben etwas hellere Rippen, als die des Kümmels.

Die Blätter sind dreizählig oder zweifiedrig, eiförmig-länglich und mit gesägtem Rand. Eigentlich kann man den Giersch fast nicht verwechseln.

Warum uns das Zipperlekraut gut täte

In der Volksheilkunde erhalten Kräuter oft dafür Namen, wogegen sie gut sind. So auch der Giersch, der gegen allerlei Zipperle helfen kann. Der lateinische Name Aegopodium bedeutet Ziegenfuss und mit etwas Phantasie lässt sich in den dreizähligen, eiförmig gezähnten Blättern ein solcher erkennen. Podagraria bedeutet das Podagra heilend. Podagra ist die Gicht. Der Giersch wurde also in der Volksheilkunde zur Schmerzlinderung bei Gicht, Rheuma, Ischias- und Gelenkschmerzen eingesetzt. Nur schon das bei-sich-Tragen solle helfen. Doch dazu später mehr.

Er enthält viel Vitamin C (doppelt so viel wie Rosenkohl und vier! Mal so viel wie Zitronen), Karotin, viele Mineralien wie z.B. Kalium, Magnesium, Calcium, Mangan, Kupfer, Zink, Kieselsäure und Eisen. Ausserdem enthalten sind ätherische Öle, Flavonglykoside, Polyacetylene, Phenolcarbonsäure und anderes. Ganz ehrlich, einige der Inhaltsstoffe müsste ich nachschlagen, wofür sie gut sind. Dennoch lässt sich getrost sagen, dass der Giersch ein wahres Superfood ist!

In der Volksheilkunde wird er ausserdem zur «Blutreinigung», Entwässerung, bei Harnwegsinfekten und vielem anderem mehr eingesetzt.

Äusserlich soll das zerquetschte Kraut für Umschläge oder Bäder bei Krampfadern und Hämorrhoiden helfen. In jedem Fall kann der Giersch kurmässig als Salat gegessen werden (dazu gibt es allerdings keine wissenschaftlichen Belege).

Traditionell gehört er unbedingt in die «Grüne Neune», die Gründonnerstagssuppe. Magische 3×3 Frühjahrskräuter, die uns kraftvoll in den Frühling starten lassen, Reinigungsimpulse für unseren Körper anstossen und den Winter endgültig aus den «Knochen vertreiben». Welche Kräuter man in die Suppe gibt, ist dem individuellen Geschmacksempfinden überlassen. Ideen sind, Löwenzahn, Gundermann, Vogelmiere, Spitzwegerich, Gänseblümchen, Bärlauch, Brennnessel, Scharbockskraut und natürlich der Giersch.

Für eine Gichtkur sollte der Giersch innerlich und äusserlich angewendet werden. 2 TL des getrockneten Krauts pro Tasse, heiss überbrühen, ziehen lassen, abseihen. Drei Tassen pro Tag über 6 Wochen kurmässig trinken.

Äusserlich lege man das frische und zerstampfte Kraut auf die schmerzenden Stellen und erneuere die Umschläge öfters.

Zu aufwändig? In jedem Fall sollte der Gicht durch eine Lebensstiländerung zu Leibe gerückt werden. Dazu benötigt es unter Umständen individuelle Beratung und Massnahmen, welche ich gerne mit Dir in einem persönlichen Termin in der Praxis bespreche. Hier findest Du die Anmeldemöglichkeiten:

Deine Terminvereinbarungsmöglichkeiten

Die antientzündliche Wirkung, die Hemmung der Cycloosygenase I (COX I), antibakterielle und antifungale Eigenschaften sind übrigens auch wissenschaftlich nachgewiesen. Somit hatten die «Alten» also recht und die volksheilkundlichen Anwendungen sind endgültig dem Märchenreich entrissen.

Rezept Grüne Neune

  • Zwiebel kleinhacken und in Fett andünsten, evtl.mit etwas Mehl bestäuben
  • mit Bouillon ablöschen
  • etwa 2 Tassen neunerlei Kräuter fein gehackt dazugeben (z.B.  Giersch, Gänseblümchen, Bärlauch, Löwenzahn, Brennnessel, Gundermann, Vogelmiere, Scharbockskraut, Spitzwegerich)
  • eine mehlige Kartoffel dazureiben
  • kurz köcheln lassen, fein pürieren
  • nach Bedarf würzen und wer mag mit etwas Sauerrahm verfeinern

En Guete!

Doch was lässt den Tausendsassa zum Game Changer werden?

Der Giersch ist Hypoglykämisch – er kann den Blutzucker senken! Eine Tinktur in Kombination mit Metformin zeigt eine Wirkungsverstärkung des Biguanids (der Wirkstoff im Metformin). Der Giersch lässt zudem das HDL-Cholesterin (das Gute) steigen und senkt die Glyzeride.

Somit könnte dem Giersch eine rauschende Zukunft in der Behandlung des metabolischen Syndroms bevorstehen. Doch bei all dem Enthusiasmus darf nicht vergessen werden, dass sowohl Gicht, wie auch das metabolische Syndrom eng mit unserem Lebensstil verbunden sind und wir diesen gerne überdenken und bei Bedarf anzupassen dürfen (da ist er wieder, der mahnende Heilpraktikerfinger 😉).

Die Gesundheit liegt auch in unseren Händen – die Natur unterstützt uns dabei.

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