Da steht er, der schnaubende, dampfende, mit den Hufen scharrende Widder (heisst es Hufe?). Geballte Power, die Erde aufwühlend, bereit den Kampf mit dem Leben aufzunehmen. Es ist die Zeit der Initiative, des Aufbruchs, Entschlossenheit, Tatkraft, denn ohne sie bleibt der Boden brach, die Samen werden nicht in die Erde gebracht und es wird nichts zu ernten geben..
Der Widder eröffnet faktisch den Jahreskreis, bestellt die Felder, gräbt sie um, sät und pflanzt, damit es später etwas zu ernten gibt. Also geballte körperliche Energie und Impulskraft, damit das Überleben gesichert ist. Der Widder ist die schöpferische Urkraft, steht für Kampf und Mut, auch Gewalt, Selbstmächtigkeit, Robustheit, Durchsetzungsvermögen und Initiative.
Mögliche Charaktereigenschaften, im Wissen, dass allein das Sternzeichen dies nicht hergibt, können sein: männliche Energie, schnell und spontan, abenteuerliebend und tollkühn, dynamisch, zielgerichtet, zügellos und jugendlich. Dem Feuerzeichen Widder sind im Organismus Kopf und Gesicht zugeordnet. Ganz allgemein werden den Feuerzeichen, rasche und kräftige Reaktionen, ein gutes Selbstwertgefühl, Wissensstärke und viel schöpferische Dynamik zugesprochen.
Willkommen im April!
Seit dem 21. März, sind wir im Frühling und im Sommerhalbjahr angekommen, im Zeichen des Widders. Der Widder zündet den Funken in der Natur, damit sie erwacht und sich entfalten kann. Es ist Zeit anzupacken, Projekte umzusetzen, in die Materie zu bringen. Die Widderenergie, unterstützt durch seinen Herrscher Mars, bringt uns die dafür notwendige Energie.
Diesen Aufbruch finden wir auch in den sich öffnenden Blüten, Blätter entfalten sich, die ersten Keimblätter bilden sich in den gesetzten Samen, allesamt öffnende Gesten. Die Frühlingswärme dringt in jeden noch so versteckten Winkel und lockt Tiere aus ihrem Winterquartier, Bienen reinigen die Stöcke von Kot und Überresten, Schnecken drücken die Kalkdeckel nach aussen, verspeisen ihn und beginnen mit der Flüssigkeitsaufnahme. Nicht nur die Häuschenschnecken sind unterwegs, heute habe ich bereits die ersten Nacktschnecken angetroffen. Da ich dieses Jahr meinen Garten wieder etwas aktiver bewirtschafte, werde ich mich mit ihnen einigen müssen…
Sag mal, warum bringst du immer wieder so Astro-Zeugs?Sag mal, warum bringst du immer wieder so Astro-Zeugs?
Nun ja, die Astrologie hat sich trotz Aufklärung, Wissenschaft und rationalem Denken bis in die heutige Zeit gehalten. Die astrologischen Prinzipien finden sich auch in Astromedizin und Signaturenlehre und ermöglichen es uns „modernen Menschen“ sich wieder der Natur anzunähern, eine Verbindung zu Rhythmen und Zeitqualitäten zu schaffen und so unsere innerste Natur mit der äusseren zu verbinden. Die Astromedizin scheint mir ein naturheilkundliches Bindeglied in die jungen Naturwissenschaften der Chronobiologie und Chronomedizin zu sein. Zwei, wie ich finde, wirklich interessante Gebiete, die Wirkungen von Rhythmen (innerliche und äusserliche) auf Lebewesen, Krankheiten und Heilung untersuchen und auch belegen.
Und weil nun mal alles miteinander zusammenhängt, finden wir die Qualitäten aus dem Astrozeugs auch im Humoralmedizinischem Denksystem. Vielleicht hast du schon mal vom Sanguiniker, Choleriker, Melancholiker oder Phlegmatiker gehört? Oder du erinnerst dich an den letzten Newsletter?
Mit dem Frühlingsstart sind wir in der Sanguis-Zeit (Blut im energetischen Sinn) gelandet, die Zeit der überbordenden Kräfte des Frühlings und der Kindheit, mit den feucht-warmen Qualitäten. Und wenn ich mit Yoda Spazieren gehe, komme ich kaum nach mit schauen und fotografieren, was aktuell grad alles aus dem Boden und den Ästen spriesst. Der April, mit seinen spürbar längeren und wärmeren Tagen, setzt nicht nur in der Natur starke Energien frei, nein, auch in uns steigt das Bedürfnis nach Aktivität und Bewegung. Du kennst es auch, das Frühlingskribbeln im Bauch?! .
Oder fühlst du dich eher noch etwas im Winterschlaf ? Also dein Körper? Dann würde sich eine Frühjahrskur anbieten. Aktuell (das weisst du auch aus dem letzten Newsletter) bilden ja die Pflanzen Unmengen an Bitterstoffen. Genau zur richtigen Zeit und richtig eingesetzt helfen sie uns einen etwas – sagen wir – erlahmten Stoffwechsel wieder in Schwung zu bringen und «liegengebliebenen» Stoffwechselabfall aus dem Körper zu bugsieren. Dazu gibt es mehrere Varianten. Ich verbinde ja immer gern das Gute mit dem Nützlichen und so würde ich dir den regelmässigen Genuss eines Löwenzahnsalats schmackhaft machen.
Löwenzahnsalat
(angelehnt an ein Rezept von S. Fischer-Rizzi)
- Junge Blätter wie Endivien in Streifen schneiden
- Schüssel mit einer Knoblauchzehe ausreiben, Salat hineingeben, zugedeckt ca. ½ H ziehen lassen
- Salatsauce aus Öl, Essig, Senf, Sauerrahm, Provencekräutern herstellen über den Salat geben
- Gekochte Eier vierteln und mit gerösteten Pinienkernen ebenfalls zum Salat geben.
- Alternativ oder zusätzlich Rauchfleisch in kleine Würfel schneiden, anbraten und den Salat damit ergänzen.
It’s all about Balance!
Vergleiche ich die Widderenergie mit den Posts in meiner Bubble, dann geht das vordergründig nicht zusammen. Es hat da viele Beiträge wo es darum geht Stress zu vermeiden, gut zu sich zu schauen, etc. Auf der anderen Seite finde ich nichts dazu, dass wir auch Aktivität brauchen, unseren Körper und Geist auch mal fordern sollen. Irgendwie brauchen wir doch beides, oder?
Unser Körper würde verkümmern, wenn wir uns nur noch in Selbstfürsorge verlieren würden. Eine meiner schönsten Erinnerungen aus meiner Jugend war ein warmes Bad, nach einem spassigen, aktiven, durchgefrorenen Tag im Schnee. Ich war nudelfertig, aber happy vom ganztägigen Skifahren. Und das Bad war die Krönung und das notwendige Pendant, um die Anstrengung mit Entspannung auszugleichen.
Wenn ich diese Selbstfürsorge-Posts sehe, frage ich mich manchmal, ob es die ganze Wahrheit ist beziehungsweise was denn Selbstfürsorge überhaupt bedeutet. Könnte es sein, dass Aktivität und positiver Stress auch etwas mit Selbstfürsorge zu tun haben? Wenn ich nämlich ein Ziel habe, nehmen wir als Beispiel ich möchte abnehmen und einen Marathon laufen, dann müsste es zur Selbstfürsorge gehören auf die leckere Schokolade (bei mir sind es die Chips) zu verzichten, selbst wenn mein Hirn oder Körper in einem Moment diese kurzfristige «Selbstfürsorge» einzufordern scheint?
Ich bin da ehrlich, mir gelingt das nicht immer gut zu mir zu schauen. Aber ich werde besser, und wenn ich mal nachgebe, dann im vollen Bewusstsein und ohne Jammern, warum es denn mit dem Gewicht jetzt nicht so klappt wie ich mir das vorstelle. So denke ich immer öfter, dass mein zukünftiges ICH stolzer auf mich wäre, wenn ich eine Runde Laufen gehe, damit ich meinem Ziel «Marathon» einen Schritt näher komme. Und das hat vielleicht mehr mit Selbstfürsorge zu tun , als mich nochmals eine Runde auf dem Sofa zu lümmeln oder in die Badewanne zu legen, Badewanne geht auch. Was jedoch nach der Laufrunde unendlich viel genussvoller ist.
Und damit geht es für mich um eine ausgewogene Balance, lange Zeit als Work-Life-Balance betitelt. Wobei ich das nicht auf jeden Tag einzeln umlegen würde, sondern über einen definierten Zeitraum anschaue. Ich für meinen Teil würde den Drive verlieren, wenn ich mitten in einem spannenden Projekt stecke und dann noch ausgleichende Zeit für Selbstfürsorge einplanen soll.
Das mach ich dann doch lieber, wenn das Projekt einen bestimmten Stand erreicht hat, wo es vielleicht auch sinnvoll ist, eine Pause zu machen, alles setzen zu lassen, zu reflektieren und zu feiern. Ja, diesen Teil vergesse ich leider zu oft. Wie geht es dir damit?
Versteh mich richtig, wenn wir im ständigen, negativen Dauerstress sind, dann ist das auch keine gute Sache und wir sollten uns bewusst Momente für die Selbstfürsorge einplanen und es uns auch wert sein, dann auch gut zu uns zu schauen. Auch hier geht es darum eine Balance zu schaffen.
Die Mars- oder Widderenergie kann uns da eine Hilfe sein. Du siehst, ich entlasse dich noch nicht aus dem Astrozeugs. Ich glaube nämlich, dass in einem System, was sich so lange gehalten hat, ganz viel Weisheit und Tipps für unser Leben zu finden ist.
Also wenden wir uns Mars zu, nicht dem Schokoriegel, sondern dem Planeten und seinen Kräften. Bei Mars steht die ICH-Impulskraft im Vordergrund, ebenso steht das Körperliche über dem Geistigen. So passen dann auch folgende Stichworte auf den Mars: Stärke, Kraft, Willensstärke, Tatenergie, Aktion, gezielte Bewegung, Initiative, Entschlossenheit, Kampf, Tatkraft, Strebsamkeit, Widerstandskraft, Aggression, Begierde, Männlichkeit, Zeugungskraft. Besonders stark ist die Marsenergie im Alter von 42-49, ein manchmal schwieriger Lebensabschnitt, der phasenweise viel Disziplin erfordert.
Aus den Stichworten drängen sich folgende charakterlichen Eigenschaften beinahe auf: rastlos, drängend, triebhaft, aufbrausend, leidenschaftlich. Zum Leidenschaftlichen kommen wir zum Ende nochmal, schliesslich ist ja Frühling…
Die Astromedizin ordnet der Marsenergie im menschlichen Organismus das Abwehrsystem, Galle, Muskeln und Sehnen, die männlichen Organe, das Hämoglobin (der rote Blutfarbstoff) und damit die Sauerstoffverwertung im Körper, das Riechen zu. Die Gallenflüssigkeit aus der Gallenblase wird gezielt zur Nährstoffaufspaltung in den Darm abgegeben. So wie die Marsenergie immer durch andere geführt werden muss, muss es auch die Galle*.
Haben wir ein Übermass an Marsenergie, sind wir vielleicht überreizt, ungeduldig, zornig, leiden unter Bluthochdruck, Entzündungen, Fieber, Krämpfen, Ausschlägen, Gallenprobleme oder Störungen im Immunsystem. Eine Allergie könnte auch auf eine überschiessende Marsenergie hindeuten. Und wie ist es momentan da draussen? Heuschnupfen, wo man hinschaut, und vielerorts ist das Tempo der neue beste Freund.
Im Gegenzug können bei einer Mars-Schwäche Anämie, Kreislaufschwäche, tiefer Blutdruck, ständige Infekte, allgemeine Schwäche, Muskelschwäche oder sexuelle Schwäche bei Männern sein.
*damit Gallenflüssigkeit an den Wirkort gelangt, braucht es bestimmte Reize.
Therapeutische Wirkungen von Marsmitteln
Sowohl dem Übermass als auch dem Mangel an Marsenergie können wir mit Marsmitteln begegnen. Sie wirken reinigend, phytobiotisch, abwehrstärkend, energetisierend, wärmend, reaktionsanstossend, galle- und leberanregend, blutbildend, schleimhaut- und hautreizend. Wollen wir ein Übermass ausgleichen, wenden wir sie in potenzierter Form (Potenz ist entscheidend) oder spagyrisch an. Oder wir holen Venusmittel mit ins Boot, um den Mars auszugleichen.
Marsmittel erkennst du an den Dornen, Stacheln oder Brennhaaren. Teilweise sind es auch giftige Pflanzen. Stängel sind oft rötlich gefärbt und bitter oder senfartig schmeckend. Das Farbspektrum der Blüten reicht von gelb bis rot oder auch rotblau. Die Humoralmedizinische Qualität ist warm und trocken. Und wenn du bis hierher aufmerksam gelesen hast, ist dir auch klar, dass Eisen das Metall des Mars ist. Es fördert die Blutbildung (Stichwort Anämie/Blutarmut), wirkt blutstillend und abwehrstärkend.
Einige ungiftige Pflanzenhelfer sind Brennnessel, Berberitze, Schlehe, Weissdorn, Knoblauch, Zwiebel oder Sonnenhut. Ein Tee aus frischen Brennnesseln kann unseren Antrieb stärken und wird seit alters gerne als Frühjahrskur angewendet. Eva Aschenbrenner hat die Brennnessel als Königin unter den Kräutern bezeichnet und ganzjährig eingesetzt. Den Tee empfahl sie jedoch nur mit 2.5 dl pro Tag und maximal 3 Wochen am Stück, weil sonst zu viele Mineralstoffe ausgeschwemmt werden.
Schmetterlinge im Bauch
Wusstest Du, dass die Brennnessel eine wichtige Futterpflanze für Schmetterlinge ist? Das ist jetzt eine ziemlich plumpe Überleitung zu den Schmetterlingen im Bauch – ich hoffe, du verzeihst mir.
Worum es mir eigentlich geht – wusstest du, dass rund ein Drittel des menschlichen Gehirns mit optischen Eindrücken beschäftigt ist? Und dass Farben und Licht eine wichtige Rolle für unser Gemüt spielen? Sie erfreuen und erhellen unsere Psyche und wirken auf unser Hormonsystem! Vielleicht ist darum der Frühling eine der beliebtesten Jahreszeiten, jedenfalls ich mag ihn sehr, aber ich mag ja alle Jahreszeiten mit ihrem individuellen Charme!
Und in der Walpurgisnacht am 30. April findet diese Energie der sprudelnden Hormone ihre Entsprechung im Jahreskreisfest. Es ist ein alter Ritus voller Fröhlichkeit und Sinnlichkeit zu Ehren verschiedener Fruchtbarkeitsgötter und -göttinnen und nicht nur der Hl. Walpurga, die vor Zauber und Unbill schützt. Am Abend vor dem 1. Mai findet die Lebendigkeit, die Lebenslust und die Grünkraft in Beltane seinen strahlenden Höhepunkt. Es wurden die alten Fruchtbarkeits- und Liebesgötter gefeiert und weil diese immer mit Hörnern oder Geweihen ausgestattet waren, wurde die Festivitäten fälschlicherweise als sexuelle Vereinigung wissender, weiser Frauen mit dem Teufel fehlgedeutet.
Vielleicht ist dann der richtige Zeitpunkt, um einmal darüber zu sinnieren, ob du deine Lebenslust und Sinnlichkeit spüren und leben kannst? Und falls nicht, wie du wieder mehr Lebendigkeit in dein Leben bekommst. Ich werde das bei einem schönen Feuerschalenfeuer tun (sofern das Wetter mitspielt, sonst reicht mir auch Kerzenlicht).
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Und ganz zum Schluss Neuigkeiten aus der Praxis
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