Zugegeben, der letzte Newsletter ist schon eine Weile her – bitte entschuldige dieses Versäumnis. Manchmal kommt auch mir das Leben dazwischen…Darum – und dafür entschuldige ich mich auch gleich wieder – ist der Newsletter etwas länger geworden. Falls er dir zu lang ist, bitte ich dich dennoch gegen das Ende zu scrollen und bei meiner Umfrage mitzumachen. Du würdest mir damit einen Riesen-Gefallen machen und es gibt auch etwas zu gewinnen.
Derzeit scheint bei uns die Sonne, und ich bin wieder mehr im Garten unterwegs. Letztes Jahr habe ich ihn ziemlich vernachlässigt. Warum?

Ich habe meine Prioritäten anders gesetzt – und dabei aus den Augen verloren, was mir eigentlich wichtig ist, was mir Kraft schenkt und schöne Momente bringt. Mein Garten ist deshalb etwas aus den Fugen geraten.
Also habe ich mir Unterstützung geholt – etwas Neues für mich, die ich sonst gerne alles alleine schaffen will. Und: Es war eine hervorragende Entscheidung. Mein Gärtner – ja, meiner! – ist einfach super. Er bekommt in kürzester Zeit Ordnung in das Grün, wofür ich Wochen gebraucht hätte. Jetzt kann ich wieder selbst loslegen und mein lange geplantes Heilkräuterbeet endlich umsetzen.
Meine Lehre aus dieser Geschichte: Es ist keine Schande, sich Hilfe zu holen – besonders wenn sie so freundlich und inspirierend daherkommt wie mein Gärtner. Danke, Björn!
Wenn ich derzeit durch den Garten gehe, habe ich das Gefühl, dass die Pflanzenwelt regelrecht explodiert. Letzte Woche kaum Knospen an der Quitte – heute blüht sie um die Wette mit den Tulpen. Die Rosen stehen in den Startlöchern, und auf dem Spaziergang habe ich bereits die ersten Johanniskraut-Triebe entdeckt.
Bis zum 21. Mai sind wir noch im Zeichen des Stiers, regiert von der Venus – da geht es ums Geniessen, um Sinnlichkeit, Düfte, Sinnesfreude, inneren Frieden. Mein Vorschlag: nutze die Zeit um Eindrücke und Kraft zu sammeln und dich noch mehr mit der Natur zu verbinden.
Zauberhafte Heilpflanzen & magische Feiertage

Wusstest du, dass es eine Liste mit kuriosen Feiertagen gibt? Ich habe da mal für den Mai reingeschaut und gestaunt:
- 2. Mai: Harry Potter Tag ✨
- 11. Mai: Muttertag (oder sollte es „Muttertägin“ heissen?) 😉
- 17. Mai: Welt-Whiskytag – den lasse ich wohl aus…
- 21. Mai: Internationaler Tag des Tees 🍵
- 28. Mai: Tag der Menstruationshygiene
Ich habe daraus mein ganz eigenes Monatskonzept gemacht:
- Zauberwoche (1.–8. Mai)
- Woche der Frauenkraft & Mutter Erde
- Teekräuter-Woche
- Geburtstagswoche – mit VIP-Geschenk für dich! 🎁
Die Zauberwoche beginnt theoretisch mit der Walpurgisnacht vom 30. April auf den 1. Mai. Doch eigentlich ist Beltane ein Mondfest, das zum vollen Mond im Mai gefeiert wird – dieses Jahr also am 12. Mai. Doch dazu später mehr…
Heilpflanzen mit Zauberkraft (auch für Muggel)
Als Harry-Potter-Fan habe ich natürlich ein Auge auf die Pflanzenwelt der Zauberer geworfen. Einige Lieblinge stelle ich dir hier vor – samt „Muggelwissen“, Magie und Anwendungstipps aus der traditionellen europäischen Heilkunde:
🌼 Das Gänseblümchen (Bellis perennis)

Wusstest Du, dass die Muggel das Gänseblümchen schon lange als Wundheilmittel kennen, bei gichtigen Zehen, Hüftschmerzen. Sie nennen es auch Tausendschön und verwenden es gerne als Blutreinigungsmittel in Frühjahrskuren. Sie glauben, dass wenn sie die ersten 3 Blüten, die sie im Frühjahr entdecken, essen, das ganze Jahr gesund bleiben. Ha, wenn die Muggel wüssten, was wir damit alles anstellen! Und dabei machen es die Muggel noch falsch. Die meinen, man müsste alles mit den Händen anfassen. Dabei sollten die 3 Blüten nie mit den Fingern oder Händen berührt werden, damit die Zauberkraft erhalten bleibt. Nur wenn die Blüten direkt mit dem Mund gegessen werden, wirkt das Gänseblümchen gegen Fieber und den bösen Blick.
Poppy Pomfrey verteilt es in Hogwarts bei Husten, Erkältungen, Fieber und allen Hautsachen, du weisst schon, wenn die Kinder mal wieder beim Quidditch zusammengestossen sind und blaue Flecke machen.
Und wenn wir Schabernack machen wollen, dann brauen wir uns mit dem Gänseblümchen und anderen Zutaten eine Schrumpftrank. Aber psst, nicht Madame Mc Gonagall verraten!
So nutzen die Muggel das Gänseblümchen:
- Lymphflussanregend, schleimlösend, stoffwechselaktivierend
- Ideal bei Husten, Fieber, Hautproblemen, Lymphschwellung
- Äusserlich bei Juckreiz, Wunden, Ekzemen
Küchentipp:
Zvieribrot mit Gänseblümchen: Butterbrot mit Blüten bestreuen – magisch und lecker!

🍎 Der Apfel
Kannst du dich noch an Ollivander erinnern? Der hatte immer so tolle Zauberstäbe und die besten waren aus Apfelholz. Was ja sehr selten vorkommt und Ollivander hat die ja vor allem an Zauberer verkauft, die einen grossen Charme besassen. Es wird gemunkelt, dass die Zauberstäbe aus Apfelholz sehr kraftvoll sind und am besten für Besitzer mit grossen Zielen geeignet sind. Zudem versteht sich Apfelholz schlecht mit den Dunklen Künsten und soll seinen Besitzer sehr beliebt und langlebig machen.
Die Muggel essen ja vor allem die Äpfel, haben aber auch allerlei Geschichten und Legenden rund um den Apfel. Er soll für Fruchtbarkeit, Vollkommenheit, für das ganze Leben selber stehen. Und ein König namens Artus soll es eine Insel namens Avalon geben, die Ort der ewigen Jugend sein soll.
Und bei Durchfall soll ein geraffelter Apfel helfen.
Ob in Avalons Gärten oder in Liebeszaubern – der Apfel ist Symbol für Leben, Liebe und Magie.
Zauberstäbe aus Apfelholz gelten als besonders kraftvoll und eignen sich nur für ambitionierte, charismatische Zauberer – wie du einer bist 😉.
🌸 Der Diptam (Dictamnus albus)
Schau mal was Phyllida Spore in «Eintausend magische Kräuter und Pilze» zum Diptam schreibt:
Diptam ist ein kraftvolles Heilkraut und Stärkungsmittel. Es kann roh eingenommen werden, um flache Wunden zu heilen.
Ich habe das auch mal gebraucht, da hat es mich so was vom Besen gehauen, dass ich in die peitschende Weide geknallt und die mich so richtig geprügelt hat. Ich hab dann meine Schürfwunden mit der Diptamessenz ausgewaschen et voilà, 2 Tage später waren die Schürfungen verschwunden. OK es hat zwar etwas gebrannt, aber hey, dann weiss ich dass es was bringt.
Aber der Diptam kann noch mehr. Erinnerst Du dich noch, wie Ron damals ganz schlimm verletzt war, als die drei auf der Suche nach den Heiligtümern waren? Da hat ihm auch die Diptamessenz geholfen, damit sich die Wunden schliessen und Ron schnell wieder auf die Beine kommt. Als Trank eingenommen hat es ihn ganz schön gestärkt. Und es hilft, mit Silber gemischt, die Blutung zu stoppen, wenn du von einem Werwolf gebissen wirst. Du stirbst zwar nicht, wirst aber trotzdem wie Mooney und jeden Monat zum Werwolf werden.
Die Muggel glauben ja, dass der Diptam der «brennende Busch» heisst. Der weisse Diptam ist auch eine ganz hübsche Pflanze, die tatsächlich brennen kann, wenn es ganz heiss ist. Aber wir benutzen den Origanum dictamnus, welcher auf der Minotaurus-Insel heimisch ist.
🌿 Der Wermut

Den Wermut brauchen wir in ganz vielen Zaubertränken: Trank der lebenden Toten, im Euphorie Elixier, der Schrumpflösung, dem Trank für traumlosen Schlaf, dem Heiltrank. Alles ganz und gar praktische Zaubertränke.
In der Muggelwelt wird der Wermut für ganz viele Sachen gebraucht, auch so ganz komisches wie Flöhe abwehren! Dabei machen die doch so lustige Sachen in ihrem Zirkus!
Sie sagen auch, dass Wermut einer Göttin, der Artemis, geweiht sei. Und weil diese Göttin die Schutzpatronin der Frauen ist, soll Wermut der Frauen helfen. Genau und an Zauberei glaubt dann keiner der Muggel…und doch machen sie dann so komische Getränke, wie Zaubertränke, wo sie Wermut mit Anis, Fenchel und Zitronenmelisse mischen und es dann «Grüne Fee» nennen. Dieses Gebräu soll gewissen Schriftstellern zu Höhenflügen und Meisterwerken verholfen haben. Da soll einer die Muggel verstehen, tststs.
Und überhaupt, dann glauben die Muggel nicht an Zauberei und räuchern dann doch mit Wermut um Hexen zu vertreiben.
Jedenfalls wird die Artemisia – so wird sie auch noch genannt – vielseitig verwendet, um mit ihrer Bitterkeit den Appetit anzuregen, die Verdauung zu fördern, Bauchkrämpfe zu lindern, gegen Entzündungen und vieles andere mehr. Aber nun genug davon. Hast du auch Lust ein Euphorie-Elixier zu brauen?
Mutter Erde feiern
Mit dem Muttertag und dem Beltane-Vollmond am 12. Mai schwenken wir über zur schöpferischen Kraft des Lebens – in uns selbst, in unserer Ahnenlinie und in der Natur, in Mutter Erde. Vielleicht findest du in dieser Woche einen Moment, um hineinzuspüren: Möchtest du dich noch mehr mit dem Jahresrhythmus, dem Jahreskreis verbinden?
Ich sehe die Jahreskreisfeste als Ankerpunkte in der Zeit – kleine heilige Auszeiten, um Kraft zu schöpfen, uns mit der Erde zu verbinden, zu reflektieren, zu geniessen und gut für uns selbst zu sorgen. Es gibt so viele Möglichkeiten, wie wir uns der Natur annähern können.
Ein Spaziergang mit allen Sinnen: das frische Grün sehen, den Wind hören, den Blütenduft riechen, ein junges Buchenblatt ertasten – vielleicht sogar schmecken?
Oder einen Garten, Balkon oder Fensterplatz gestalten, der dich einlädt aufzutanken, laue Sommernächte zu verbringen, zu geniessen – und dabei bewusst die Elemente willkommen zu heissen.
Wie das geht? Ganz einfach:
- ein Windspiel für das Luftelement,
- Kerzen oder Laternen für das Feuer,
- eine Vogeltränke oder Wasserschale für das Element Wasser,
- Steine, Erdsymbole oder Pflanzengefässe für die Erde.
Vielleicht findet sich sogar Raum für ein symbolisches Tor in die Anderswelt – als Einladung, mit Elementarwesen, Blumengeistern oder Mutter Erde selbst in Kontakt zu treten. Deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Wähle für diese Zeit Blumenfarben und Rottöne, tanze, sei kreativ, nähre dich mit Frauenpflanzen wie dem Frauenmantel oder dem Ruprechtskraut – Pflanzen, die seit Jahrhunderten mit Fruchtbarkeit und weiblicher Urkraft verbunden werden.
Kennst du das Ruprechtskraut?

Geranium robertianum, auch „stinkender Storchenschnabel“ genannt, wird in der Volksheilkunde liebevoll als Kindsmacher bezeichnet – nicht nur wegen seines storchenschnabelförmigen Aussehens, sondern auch aufgrund seiner fruchtbarkeitsfördernden Signatur.
Seine Qualitäten in der Humoralmedizin sind warm und trocken im ersten Grad – das macht ihn zu einem sanft wärmenden Mittel, das zähe Feuchtigkeit reduziert und damit insbesondere für lymphatische Konstitutionen hilfreich ist, etwa bei Polypen oder Zystenneigung. Auch katarrhalisch-rheumatische, nephrogene oder psorische Konstitutionen profitieren von seiner Wirkung.
Er erwärmt, zerteilt und vermindert zähe und verunreinigte Feuchtigkeit – wirkt also lymphflussanregend und stabilisiert das Immunsystem. Die rote Signatur (Blütenfarbe, blutrote Blattstielknoten) verweist auf seine Anwendung bei blutigen Durchfällen, Wunden und entzündlichen Hauterscheinungen.
Schon Hildegard von Bingen schätzte das Ruprechtskraut bei Fieber. In der Vergangenheit wurde es häufig bei Wunden, Geschwüren, Unterleibsentzündungen, zur Blutstillung und bei Darmbeschwerden eingesetzt.R. Kalbermatten empfiehlt ihn darüber hinaus als Unterstützung zur Überwindung seelischer Traumata.
Inhaltsstoffe: Gerbstoffe, Flavonoide, ätherisches Öl, Kalzium, Magnesium, Eisen, Zink.
Modern werden seine Wirkungen folgendermassen beschrieben: zusammenziehend, antimikrobiell (z. B. gegen E. coli, Pseudomonas aeruginosa, Staphylococcus aureus), vermutlich auch antiviral (wird in der Landwirtschaft zur Schädlingsbekämpfung bei Tabakpflanzen verwendet), antioxidativ, durchfallhemmend. Ich setze den Storchschnabel gerne als wirkungsvolles, einheimisches Echinacea ein.
Was für eine Kraftpflanze!
Vielleicht magst du sie in dein persönliches Ritual oder deinen Alltag integrieren? Vielleicht, nein ganz sicher, blüht sie sogar in deiner Nähe?
Wenn du magst, ergänze den Muttertag oder Beltane um ein kleines Ritual für dich – um dich zu feiern, deine Mutterlinie zu ehren oder Mutter Erde bewusst wahrzunehmen. Dabei sollte es sich für dich stimmig anfühlen und keinen weiteren Stresspunkt darstellen.
Ich bin der Meinung: Wir sollten wieder mehr spüren, was sich für uns stimmig anfühlt, statt uns von Kalenderdaten stressen zu lassen. Feiere die Feste so, wie sie dich innerlich ankern – nicht, wie sie „sein müssten“.
Tag des Tees & kleine Rituale
Zum internationalen Teetag am 21. Mai lade ich dich ein, eine Tasse Heilpflanzentee mit mir zu trinken – nicht irgendeinen, sondern einen, der Körper und Seele stärkt. Statt Schwarztee stelle ich dir ein paar wohltuende Alternativen vor, die dich in deiner Mitte verankern und gleichzeitig alte Heiltraditionen lebendig halten.
Odermennig – Agrimonia eupatoria
Diese sanfte Kraftpflanze hat viele Gesichter. Als Bachblüte (Agrimony) hilft, Probleme zu erkennen, die man hinter einer Maske der Unbekümmertheit versteckt. Ich nenne sie liebevoll die „Marilyn Monroe-Blüte“. In der Heilkunde war der Odermennig seit jeher hochgeschätzt: Er war der Göttin Pallas Athene geweiht und wurde wegen seiner zusammenziehenden Wirkung bei schlecht heilenden Wunden eingesetzt. Sein mittelalterlicher Name sarcocolla – Fleischzusammenkleber – sagt schon alles.
Durch seinen hohen Gerbstoffgehalt ist Odermennig auch bei Verdauungsproblemen wie Durchfall wertvoll – und eine wunderbare Schwarztee-Alternative, die zudem leicht herb und erdend schmeckt. Vielleicht magst du ihn einmal probieren?
Minze – Mentha x piperita
Die Pfefferminze gehört zu den Klassikern, aber auch hier lohnt es sich, genau hinzuschauen. In der Naturheilkunde ist sie bekannt dafür, Hitze und Schärfen aus dem Körper zu leiten – sowohl im Verdauungstrakt als auch bei Entzündungen der Atemwege.
Dass Magen und Lunge so eng zusammenhängen, hat übrigens mit deiner embryonalen Entwicklung zu tun: Beide Organsysteme stammen aus demselben Keimblatt – dem Entoderm.
Minze wirkt kühlend, beruhigend, krampflösend, verdauungsfördernd – und äusserlich auch bei Juckreiz und Kopfschmerzen. Ich persönlich mag die marokkanische Minze im Tee lieber als die schärfere Pfefferminze. Und: Jeder Körper reagiert anders – was bei mir nicht hilft, kann bei dir genau das Richtige sein. Genau hier setzt die Irisdiagnose an: Sie zeigt, was du brauchst. Wenn du Lust hast, dich näher mit deiner ganz persönlichen Konstitution zu beschäftigen, lade ich dich herzlich zu einem unverbindlichen Heilpflanzen-Irisplaudern ein.
Melisse – Melissa officinalis
Ein Liebling von mir – leise, aber stark. Hildegard von Bingen schrieb einst, die Melisse mache das Herz froh. Heute würden wir sagen: Sie wirkt nervenstärkend, entspannend, stimmungsaufhellend – bei funktionellen Herzbeschwerden, nervösem Magen, bei innerer Unruhe. In der Sprache der alten Heilkunde entfernt sie die schwarzgalligen blockierenden Säfte.
Ich verwende sie auch gerne frisch – einfach ein paar Blätter ins Wasser, zusammen mit Minze oder Zitronenverbene. Ein Tee aus Melisse beruhigt dich an Tagen, an denen du dich verspannt, überreizt oder traurig fühlst. Und noch ein kleiner Trick: Wenn du das erste Kribbeln eines Lippenherpes spürst – ein zerdrücktes Blättchen Melisse auf die Lippe kann Wunder wirken.
☕ Also – wie wäre es mit einer kleinen Teezeremonie nur für dich? Vielleicht zündest du eine Kerze an, legst das Handy beiseite und gibst dir zehn Minuten Ruhe mit einer Tasse deiner Wahl.